Ehrenvolle Erwähnungen für Louisa Gouliamaki und Nicole Tung
li: Stephanie Sinclair, Mitte: Louisa Gouliamak, re: Nicole Tung
Die International Women’s Media Foundation (IWMF) verleiht heute in Washington den Anja Niedringhaus-Preis für Photojournalismus an Stephanie Sinclair. Die Auszeichnung ehrt Fotografinnen, deren Berichterstattung durch Bilder Tapferkeit, Hingabe und Geschick zeigt. Die Auszeichnung wurde durch eine großzügige Stipendium der Howard G. Buffett-Stiftung möglich und soll die Stärke und das Engagement der Pulitzer-Preisträgerin und Associated Press-Fotografin Anja Niedringhaus würdigen, die während ihrer Berichterstattung in Afghanistan im Jahr 2014 ums Leben kam. Niedringhaus erhielt den IWMF-Courage in Journalism Award 2005.
Louisa Gouliamaki und Nicole Tung erhalten ehrenvolle Erwähnungen. Alle drei Frauen werden am Donnerstag, den 8. Juni 2017, bei einer Preisverleihung in der deutschen Botschaft in Washington, DC ausgezeichnet. Der Anja-Niedringhaus-Preis wird zusammen mit der World Press Photo Foundation als Partner verliehen, um Fotojournalistinnen rund um den Globus zu unterstützen.
Sinclair ist als Journalistin und Pulitzer-Preisträgerin dafür bekannt, einen einzigartigen Zugang zu den sensibelsten Gender- und Menschenrechtsfragen weltweit zu haben. Sie veröffentlicht regelmäßig in hochrangigen Publikationen wie National Geographic und The New York Times Magazine. Sinclair porträtiert mit Würde, Tiefe und Empathie in ruhigen und überzeugenden Bildern das Leben schutzbedürftiger Mädchen, die Praktiken wie Kinderheirat, Genitalverstümmelung und Säureangriffen ausgesetzt sind.
Ihre seit 15 Jahren andauernde Serie „Too Young to Wed“ beschäftigt sich damit, wie Kinderheirat das Schicksal von Zehntausenden von jungen Mädchen verändert hat. Stephanie Sinclair hat unter gleichem Namen eine gemeinnützige Organisation gegründet. Die Jury merkte an, dass Sinclairs Fotos „die Seele berühren“ und dass „Mut nicht nur an vorderster Kriegsfront definiert ist, sondern es auch emotionalen und intellektuellen Mutes bedarf, um konstant Szenen der Hoffnungslosigkeit mit Beredsamkeit und Mitgefühl zu bezeugen.“
„Es ist eine enorme, wenngleich bittersüße Ehre, eine Auszeichnung in Anjas Namen zu gewinnen. Ich bin schon lange ein Fan von IWMFs Mission und bin geehrt und stolz, dass die Jury meinen Fotojournalismus auf diese Weise anerkennt und ich zu den Journalistinnen zähle, die von dieser Organisation unterstützt werden „, sagte Sinclair über diese Ehre. Sie fügte hinzu: „Der Preis wird die Fortsetzung meiner Arbeit unterstützen. Darüber hinaus bin ich auch dankbar für die Aufmerksamkeit, die eine so hohe Auszeichnung den Geschichten in meiner Bewerbung bringen wird.“
Louisa Gouliamaki, eine polnisch-griechischer Fotografin mit Sitz in Griechenland, wurde für ihre meisterhaften visuellen Geschichten über die europäische Flüchtlingskrise und die Revolution in der Ukraine mit einer ehrenvollen Erwähnung ausgezeichnet. Die Jury konstatierte: „Ihre Arbeit enthält Unmittelbarkeit und Intensität bei gewalttätigen Konfrontationen und auch Momente der Menschlichkeit und Wärme.“
Nicole Tung, die ebenfalls eine ehrenvolle Erwähnung erhielt, wurde für ihre Arbeit über die verheerende Auswirkung des Kampfes auf die Zivilbevölkerung und das emotionale Trauma von Konflikten an Orten wie Syrien, Irak, Libyen und Ägypten ausgezeichnet. Die Jury stellte fest: „Wie Anja bietet Nicole Balance und einen Moment der Hoffnung und gibt den Zuschauern einen Einblick in die Intensität des Krieges … Ihre Hingabe und ihr Mitgefühl werden weiterhin die dunklen Ecken unserer Welt beleuchten, wo die Menschen in Isolation und Verzweiflung feststecken.“
Bilder mit freundlicher Genehmigung der International Women’s Media Foundation (IWMF). Textquelle: Pressmitteilung der IWMF.
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