Auseinandersetzung mit Architektur und Raum
Die Deutsche Börse Photography Foundation hat gemeinsam mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) am 30. Juni den HfG Fotoförderpreis 2017 an Annika Grabold verliehen. Der Preis wird seit 2010 an Studenten der Hochschule für Gestaltung vergeben, die sich in ihrer Ausbildung mit dem Medium Fotografie beschäftigen. Er ist mit 2.500 Euro dotiert. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des jährlichen HfG-Rundgangs in Offenbach.
Annika Grabold erhält den HfG Fotoförderpreis der Deutsche Börse Photography Foundation 2017 für ihr Projekt „Flut“. Sie beschäftigt sich in dieser Arbeit mit Museumsräumen, die sie über einen Zeitraum von zwei Jahren in verschiedenen Institutionen fotografiert hat. Unter Einsatz ihres Teleobjektivs spürt Annika Grabold kleine Details, Kanten, Wandecken und Winkel auf. Diese erscheinen dabei hell, viele davon fast monochrom. Beim ersten Blick auf ihre Arbeiten erschließt sich nicht, worum es sich hier handelt, auch weil Kunstwerke, die üblicherweise in einem Museum zu sehen sind, komplett ausgeblendet werden. Erst bei eindringlicherer Betrachtung werden kleine Spuren sichtbar, die auf die Raumsituation verweisen.
Annika Grabold präsentiert ihre Arbeit sowohl in Form von gerahmten Fotografien als auch mittels eines aufwändig produzierten und wohl komponierten Leporellos. Mit „Flut“ ist ihr aus Sicht der Jury eine malerische und abstrahierende fotografische Auseinandersetzung mit Architektur und Raum gelungen.
In diesem Jahr hat die Jury zudem der Studentin Laura Brichta für Ihre Arbeit „Von Feldwegen und Fischfang“ eine lobende Erwähnung ausgesprochen. In dieser Werkgruppe lotet sie auf einfühlsame und poetische Weise das Zusammenspiel von Körper und Raum aus.
Die diesjährigen Jurymitglieder waren Barbara Klemm, Fotografin, Prof. Bernd Kracke, Präsident der HfG, sowie Anne-Marie Beckmann, Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation.
Über die Deutsche Börse Photography Foundation
Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt. Die Schwerpunkte der Stiftungsaktivitäten liegen im Bereich Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie. Im Jahr 1999 hat die Gruppe Deutsche Börse mit dem Aufbau ihrer Sammlung zeitgenössischer Fotografie begonnen. Der weitere Ausbau der Art Collection Deutsche Börse, die aktuell mehr als 1.700 Arbeiten von über 120 internationalen Künstlern umfasst, gehört zu den zentralen Aufgaben der Stiftung. Die Sammlung und ein wechselndes Ausstellungsprogramm sind öffentlich zugänglich.
Weitere Schwerpunkte sind die Nachwuchsförderung, die Unterstützung von Ausstellungsprojekten internationaler Museen und Institutionen sowie der Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Austausch über das Medium.
Gemeinsam mit der Photographers‘ Gallery in London vergibt die Foundation jährlich den renommierten Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Die Ausstellung mit Arbeiten der vier Finalisten des „Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017“ sind aktuell noch bis 17. September 2017 im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main im MMK3 zu sehen.
Mehr Informationen gibt es unter www.deutscheboersephotographyfoundation.org.