Der Fotokünstler fügt Zürich seiner Tagebuchserie hinzu
Sechs City Diaries hat der Starfotograf und Künstler Peter Bialobrzeski bereits veröffentlicht: Cairo, Athen, Taipei, Kochi, Wolfsburg und Beirut. Und nun folgt auf Einladung der Photobastei Zurich Diary.
Alle bisher erschienen Diaries untersuchen die These, ob der Entwurf des Bildes einer Stadt gespeist aus Vorurteilen und Vorgefundenem in ein spezifisches Bild überführt werden kann. So kann Cairo nicht ohne den arabischen Frühling gelesen werden, Athen nicht ohne die Eurokrise und Wolfsburg natürlich nicht ohne VW und den Abgasskandal.
Und was ist mit Zürich? Eben! Um das herauszufinden wird Peter Bialobrzeski vom 26. Februar bis zum 4. März 2018 ein Zürich Diary fotografieren und seine Beobachtungen wie in den vorliegenden Büchern auf einer Doppelseite zusammenfassen. Erstmals wird der Prozess quasi in Echtzeit per täglich anwachsender Ausstellung in der Photobastei dokumentiert.
„Billiges Mittagessen in einer gemeinnützigen Einrichtung, eine ›Volksküche‹ für Bedürftige in Exarchia, einem der ärmeren Stadtgebiete. Die Kundschaft der Einrichtung sieht eigentlich eher ›hip‹ aus, es gibt überwiegend vegetarisches Essen, billig für das, was man bekommt, teuer für das, was sich Arme leisten können. Auf dem Weg, am Hintereingang der Fakultät für Architektur, spritzt sich ein Mann H unter die Vorhaut.“
Der kurze, protokollarische Text aus Athens Diary steht exemplarisch für die Begleitung der 52 Fotos, die der Verlag THEVELVETCELL in mittlerweile sechs City Diaries von Peter Bialobrzeski veröffentlicht hat. Eine scheinbar objektivierende Ästhetik, gepaart mit dem Zufall des flaneurhaften, führt zu Fotografien, die in ihrer Komplexität den urbanen Raum beschreiben. In ihrer Anlage sind sie zunächst offen, der Betrachter bringt sein Wissen und seine Erfahrung in die Rezeption der Bilder mit ein.
Dem Künstler über die Schultern schauen
Erstmals wird der Prozess quasi in Echtzeit per täglich anwachsender Ausstellung in der Photobastei in Zürich dokumentiert. Besuchern ist es möglich, dem Künstler über die Schultern zu schauen, ihm bei der Auswertung der täglichen Eindrücke und Bilder zu begleiten und mitzuerleben, wie langsam aber sicher ein neues Buch entsteht.
Zurich Diary zum Vorzugspreis
Ende 2018 wird dann das Zurich Diary in gedruckter Form begleitet von einer kleinen Ausstellung in der Photobastei vorgestellt werden. Besucher haben die Möglichkeit, Zurich Diary vor Ort zu einem Vorzugspreis zu reservieren.
Bisher erschienen sind Cairo Diary, Athen Diary, Taipei Diary, Wolfsburg Diary, Kochi Diary und Beirut Diary. Bereits gedruckt aber noch nicht erschienen: Wuhan Diary. In Vorbereitung: Osaka, Mumbai, Yangon, Bangkok, Hagen, Belfast, Budapest und Zürich.
Besucherinformationen Photobastei Sihlquai 125, CH-8005 Zürich Tel +41 44 240 22 00 Ausstellungsdauer: 26. Februar bis 4. März 2018 Öffnungszeiten: täglich jeweils 11-16 Uhr
Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von Photobastei
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