TV-Tipp: Finding Vivian Maier

26.08.2018 / 22:55 / 80 min / ARTE
Finding Vivian Maier
Dokumentarfilm, USA, 2013, ARTE F
Regie: John Maloof, Charlie Siskel
Weitere Sendetermine:
25.08.2018 03.00 Uhr / 30.08.2018 16.00 Uhr

Geheimnisvoll, exzentrisch, zurückgezogen oder auch dreist und widersprüchlich

TV-Tipp: Finding Vivian Maier
Wer war Vivian Maier? Die Dokumentation begibt sich auf eine spannende Spurensuche. Foto: © Vivian Maier Collection/John Maloof Courtesy/Howard Greenberg Gallery New York/Les Douches La Galerie Paris

… so wird Vivian Maier von ihrem Umfeld beschrieben. Der Dokumentarfilm erzählt die unglaubliche Geschichte dieser geheimnisvollen Unbekannten, die zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Ihr Name fällt in einem Atemzug mit Diane Arbus oder Robert Doisneau.

Durch Zufall entdeckt John Maloof im Jahr 2007 die in einem Möbellager aufbewahrten Fotos von Vivian Maier, als er auf der Suche nach historischen Fotos für eines seiner Geschichtsbücher ist. Der Name der Urheberin ist unbekannt, doch John Maloof gibt nicht auf. Er beginnt die Negative einzuscannen, kontaktiert Galerien und startet einen Fotoblog, denn er hält die Fotos für wertvoll. Seitdem arbeitet er unablässig, um Vivian Maiers Werke publik zu machen, die zudem in zahlreichen Ausstellungen weltweit der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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Mit mehr als 100.000 Aufnahmen dokumentierte Vivian Maier das Alltagsleben ihrer Mitmenschen, ob klein oder groß. Foto: © Vivian Maier/Courtesy Les Douches La Galerie

Die Rückmeldungen auf Maloofs Veröffentlichungen sind unglaublich: Es scheint so, als würde jeder diese Fotos lieben. Deswegen möchte Maloof mehr über die Person Vivian Maier erfahren. Er beginnt zu recherchieren. Als er auf eine Telefonnummer stößt, kontaktiert er einen Mann, der ihm erstmals Informationen zu Vivian Maier geben kann: Sie war sein Kindermädchen, eine Einzelgängerin, hatte weder Familie noch Liebesleben, und trotzdem war sie wie eine Mutter für ihn.

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Vivian Maier hatte einen Blick für das Besondere im Alltäglichen -– wie diesen Reiter. Foto: © Vivian Maier/Maloof Collection

Nach und nach setzen sich die Puzzleteile zusammen: Vivian Maier wurde in New York als Tochter einer Französin geboren. Immer an ihrer Seite war ihre Rolleiflex, mit der sie im Laufe ihres Lebens mehr als 100.000 Aufnahmen machte, die sie jedoch streng unter Verschluss hielt. Während ihrer langen Jahre in Chicago arbeitete sie als Nanny, um uneingeschränkt ihrer Kunst nachgehen zu können. Alles andere schien ihr in ihrem Leben nicht wichtig zu sein.

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Die Fotos des unentdeckten Talents fangen das raue Leben in der Metropole Chicago ein – wie diesen Mann, der von Polizisten weggeschleppt wird. Foto: © Vivian Maier/Maloof Collection

Mehrfach ausgezeichnete Dokumentation

Der Dokumentarfilm wurde mit vielfachen Preisen ausgezeichnet, mitunter erhielt er im Jahr 2015 auf den Cinema Eye Honors Awards den Preis als Outstanding Achievement in a Debut Feature Film, ein Jahr zuvor wurde er bei den Dublin Film Critics Circle Awards als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Beim Shanghai International TV Festival erhielt er 2014 den Magnolia Award und damit den Spezialpreis der Jury für einen Dokumentarfilm. Beim Miami Film Festival erhielt er den Grand Jury Prize. Zudem wurde er für mehrere Auszeichnungen nominiert, darunter für den Oscar und den BAFTA 2015 sowie die Berlinale 2014. 2013 feierte der Film seine Premiere auf dem Toronto International Film Festival

Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von ARTE.