Dokumentarfotografie abseits der Medieninszenierung
Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie Berlin (EMOP) zeigt f³ – freiraum für fotografie noch bis zum 2. Dezember 2018 die Fotoausstellung AM des international ausgezeichneten Dokumentarfotografen Andreas Herzau.
Die neue Werkserie AM von Andreas Herzau setzt sich am Beispiel Angela Merkel mit dem Verhältnis von Politik und Öffentlichkeit sowie der Repräsentation weiblicher Macht auseinander.
Für seine fotografische Untersuchung begleitete Andreas Herzau die CDU Vorsitzende und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel über Jahre hinweg bei öffentlichen Auftritten. AM zeigt das Theater, die Absurditäten und die Realitäten des politischen Betriebs, die Einsamkeit, den Kampf, die Macht und die Verletzungen, die Politik als Beruf mit sich bringen.
Für seine Arbeit macht sich Herzau das kollektive Bilderwissen über eine der meistfotografierten Personen auf der politischen Bühne zu Nutze: Mit ausschnitthaften und teilweise rätselhaft verschlüsselten Bildern dekonstruiert er Rituale der öffentlichen Selbstinszenierung und bringt dadurch unerwartete Details zum Sprechen.
Dem inflationären Maß an Bildern von Angela Merkel setzt Andreas Herzau mit seinen schwarz-weiß Aufnahmen den Versuch entgegen, einer der einflussreichsten Persönlichkeiten unserer Gegenwart visuell gerecht zu werden.
Publikation
Zeitgleich zur Ausstellung erscheint ein Buch im Verlag Nimbus. Kunst und Bücher (Wädenswil): Andreas Herzau. AM. 108 Seiten, 55 Duplex-Fotos, 27.5 x 20.5 cm, Broschur, Blockbuch
ISBN 978-3-03850-053-7
Preis: EUR 32.00 / CHF 38.00
Über Andreas Herzau
Andreas Herzau, geboren 1962 in Mainz, ist ein renommierter deutscher Fotograf und Fotokünstler. Er gehört zu den engagierten Autorenfotografen, die die Grenzen der klassischen Fotografie in eigenständiger und oft überraschender Weise erweitert haben. Sein Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit bekannten Bild-Stereotypen, die er durch intensive eigene Bild-Dekonstruktionen hinterfragt.
Seine Arbeiten waren weltweit in Ausstellungen zu sehen, darunter: Deutsches Historisches Museum, Museum der Arbeit Hamburg und Fotofestival Noorderlicht (Niederlande). Zu seinen zahlreichen Buchveröffentlichungen zählen: Helvetica (Nimbus. Kunst und Kultur, 2017), Moscow (Edition Braus, 2012) und Deutsch Land (Edition Braus, 2006). Herzaus Fotografien erhielten zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. mehrfach das VG-Bildkunst Stipendium und den Rückblende-Award.
Besucherinformationen f³ – freiraum für fotografie Waldemarstraße 17, D-10179 Berlin Ausstellungsdauer: bis 2. Dezember 2018 Öffnungszeiten: Mi bis So 13–19 Uhr Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von f³ – freiraum für fotografie.
Unsere chronologische Übersicht aktueller Fotoausstellungen im deutschsprachigen Raum.
Weitere Informationen
Zur Webseite von Andreas Herzau
Zu unserer Rezension von „Helvetica“
Anja Hoenen
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