Die Ausstellung zum Leica Oskar Barnack Award
Die Leica Galerie Wetzlar präsentiert noch bis zum 5. Mai 2019 die Fotoausstellung Leica Oskar Barnack Award – Gewinner und Finalisten 2018.
Gezeigt werden die beeindruckenden Bildserien des Gewinners der LOBA Hauptkategorie 2018, Max Pinckers, der Gewinnerin des LOBA Newcomer Awards 2018, Mary Gelman, sowie die Bildserien der zehn Finalisten, die sich im vergangenen Jahr gegen rund 2.500 Bewerber aus 110 Ländern durchgesetzt haben.
Der belgische Fotograf Max Pinckers gewann 2018 mit seiner Bilderserie Red Ink den renommierten Leica Oskar Barnack Award (LOBA). Pinckers beleuchtet mit seiner Arbeit, inwieweit Fotografie tatsächlich die Realität abbilden kann. Mit dem Projekt Red Ink, das er unter strenger Aufsicht in Nordkorea fotografiert hat, spielt er geradezu mit der Wahrnehmung des Betrachters.
Den Leica Oskar Barnack Award Newcomer erhielt die aus Russland stammende Fotografin Mary Gelman mit ihrer Serie Svetlana. Etwa 150 Kilometer östlich von St. Petersburg liegt Svetlana, eine Einrichtung der anthroposophischen Camphill-Bewegung. Fast zwei Jahre lang besuchte und fotografierte Mary Gelman immer wieder den Ort und seine Bewohner. Svetlana ist eine heilpädagogische Initiative, in der behinderte Menschen selbstständig und fern von Vorurteilen oder Diskriminierung leben und arbeiten.
Die Finalisten 2018
Zu den Finalisten 2018 gehörten Ernesto Benavides aus Peru mit seiner Bildserie Dredges. In Peru gehen alljährlich mehrere Hektar Wald durch illegalen Goldabbau verloren. In seiner Serie zeigt Benavides in beeindruckenden Luftaufnahmen diesen Raubbau an der Natur.
Die slowenische LOBA Finalistin Vanja Bucan beschäftigt sich in ihrer Bildserie Sequences of Truth and Deception mit dem ambivalenten Verhältnis zur Natur, das, wie sie sagt, von Dominanz, Ausbeutung und Idealisierung geprägt sei. In Portraits und Stillleben versucht Bucan eine vielschichtige und dekonstruierte Vision der Natur zu erzeugen.
Der aus Italien stammende LOBA Finalist Turi Calafato dokumentiert in der Serie Amuninni ’u mari (Let’s go to the sea) das bunte Treiben an den Stränden Italiens und beobachtet die Menschen bei ihren täglichen Aktivitäten.
Daniel Chatard aus Deutschland dokumentiert mit der Serie Niemandsland die angespannte und konfliktgeladene Situation zwischen Umweltaktivisten auf der einen und der Industrie im Rheinischen Braunkohlerevier auf der anderen Seite.
Bei dem französischen Fotografen Stephen Dock waren es die Angst vor Frieden und der Nachhall des Krieges, die ihn an Irland interessierten und zu der Arbeit Architecture of Violence inspirierten.
Die Arbeiten des Finalisten Samuel Gratacap, ebenfalls aus Frankreich, bewegen sich im Raum zwischen Fotojournalismus und bildender Kunst. Seit 2007 dokumentiert er das Leben von Flüchtlingen und Migranten, die das Mittelmeer überqueren. In der Serie Presence verbindet er erstmals Bilder von beiden Seiten des Mittelmeers. Dazu fotografierte er in Italien, Tunesien und Libyen.
Stéphane Lavoué erzählt in der Serie On the Edge of the World die Geschichte des Fischfangs durch die Augen derer, die am Ufer bleiben: die Frauen in den Büchsenfabriken und die Arbeiter, die Tonnen von Eis für die Fischlagerung herstellen.
Die Arbeiten der Belgierin Elsa Stubbé beflügeln die Vorstellungskraft des Betrachters und erzwingen neue Definitionen der eigenen Umweltwahrnehmung. Ihr aktuelles Projekt Les extraterrestres ont mangé mon jardin zeigt surrealistische Naturaufnahmen voller versteckter Poesie, die die Grenze zwischen Foto- und Konzeptkunst neu ausloten.
Die Reportagen des deutschen Finalisten Christian Werner erzählen bewegende Geschichten über die harte Lebensrealität in Krisengebieten. Seine Serie Road to Ruin zeigt nach dem Fall Aleppos Stationen einer Reise durch das Syrien Baschar al-Assads.
Das Zusammenspiel von Mensch und Natur zählt zu den bevorzugten Themen des Finalisten Kechun Zhang aus China. In seiner Serie Between the Mountains and Water befasst er sich mit zwei Naturphänomen, die Menschen in China besonders berühren. Mit seinen Bildern erschafft er dokumentarische Artefakte, die den rasanten Puls der Zeit für kurze Zeit anzuhalten vermögen.
Leica Oskar Barnack Award 2019
Darüber hinaus können sich Berufs- und Nachwuchsfotografen für den Leica Oskar Barnack Award 2019 vom 1. März bis zum 1. April 2019 online bewerben. Über den aktuellen Wettbewerb haben wir hier berichtet.
Besucherinformationen Leica Galerie Wetzlar Am Leitz-Park 5, D-35578 Wetzlar Tel. +49 (0) 6441 - 2080-0 Ausstellungsdauer: bis 5. Mai 2019 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10-20 Uhr, Sa u. So 10-18 Uhr
Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von Leica.
Unsere chronologische Übersicht aktueller Fotoausstellungen im deutschsprachigen Raum.