TVTipp: Gerda Taro und Robert Capa

18.04.2019 / 02:30 / 26 min / ARTE
Liebe am Werk: Gerda Taro & Robert Capa
Dokumentationsreihe, Frankreich, 2018, ARTE F
Regie: Delphine Deloget

Legendäre Künstlerpaare vor dem Hintergrund ihrer Zeit

TVTipp: Gerda Taro und Robert Capa
Die glühenden Antifaschisten Gerda Taro und Robert Capa begegnen sich in Paris und verlieben sich ineinander. Beide sind überzeugt, dass eine Fotografie eine Waffe sein und den Lauf der Geschichte verändern kann. Foto: © Fred Stein Archives /Getty Images

Er war der Begründer des Fotojournalismus: Robert Capa. Für ein gutes Bild war der Kriegsfotograf bereit, jedes Risiko einzugehen und sich mitten ins Kampfgeschehen zu begeben. Die junge, talentierte und ehrgeizige Fotografin Gerda Taro war eine der ersten weiblichen Fotoreporterinnen. Als Jüdin polnischer Abstammung opponiert sie 1933 gegen Hitlers Machtübernahme.

Da sie in Leipzig Flugblätter verteilt, wird sie festgenommen, aber aufgrund ihrer polnischen Staatsangehörigkeit wieder auf freien Fuß gesetzt. Weil sie sich weiterhin überwacht fühlt, flieht sie nach Paris, wo sie den jungen Robert Capa kennenlernt, der in Ungarn der kommunistischen Partei nahestand und gegen das repressive Regime kämpfte.

TVTipp: Gerda Taro und Robert Capa
Robert Capa und Gerda Taro dokumentieren die Gräuel des Spanischen Bürgerkriegs. Foto: © ICP/Magnum Photos

Die beiden glühenden Antifaschisten verlieben sich ineinander. Aus Liebe zu Capa beginnt Gerda Taro ebenfalls zu fotografieren. Beide sind überzeugt, dass eine Fotografie eine Waffe sein und den Lauf der Geschichte verändern kann. Als der Militärputsch in Spanien 1936 die Welt in Atem hält, beschließen die beiden nach Spanien zu gehen. Zusammen mit Robert Capa dokumentiert Gerda Taro die Gräuel des Spanischen Bürgerkriegs und ist damit die erste Frau, die an einer Kriegsfront fotografiert. Capas Aufnahme eines tödlich getroffenen republikanischen Soldaten wird zur Ikone und begründet die Legende Robert Capa. Als sie nach Paris zurückkommen, sind ihre Fotos Tagesgespräch.

TVTipp: Gerda Taro und Robert Capa
Robert Capa war der Begründer des Fotojournalismus. Foto: © ICP/Magnum Photos

Im Sommer 1937 geht Gerda Taro noch einmal alleine nach Spanien zurück. Sie fotografiert im Schützengraben – auch unter Beschuss. Als Gerda Taro auf dem Trittbrett eines Lkws mitfährt, der die Verletzten von der Front in ein Lazarett bringt, wird der Lkw von einem Panzer gerammt. Noch in der gleichen Nacht stirbt die 27-Jährige an ihren schweren Verletzungen. Sie wird nach Paris überführt, wo sie auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt wird. Der Trauerzug, angeführt von Pablo Neruda und Louis Aragon, gleicht einer gigantischen Demonstration gegen den Faschismus. Aber ihre Arbeit und ihr Engagement geraten nach und nach in Vergessenheit. Capa stirbt 1954, im Alter von 40 Jahren, als er im Indochina-Krieg auf eine Mine tritt.

TVTipp: Gerda Taro und Robert Capa
Gerda Taro war eine der ersten weiblichen Fotoreporterinnen. Foto: © ICP/Magnum Photos

Die Sendung ist noch bis zum 13. Juni in der Mediathek von ARTE zu sehen – so lange wird auch diese Einblendung funktionieren:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.arte.tv zu laden.

Inhalt laden

Über die Dokumentationsreihe Liebe am Werk

Liebe, Kunst und Leidenschaft: Von Amedeo Modigliani und Jeanne Hébuterne über Man Ray und Lee Miller bis hin zu Paula Becker und Otto Modersohn. Die fünfteilige Dokumentationsreihe erzählt in einer ganz neuartigen Mischung aus echter Biografie und kreativer Archivcollage vom Leben legendärer Künstlerpaare vor dem Hintergrund ihrer Zeit. Eine Liebesbeziehung hinterlässt immer Spuren. Und wenn die Liebe zwei Künstlerseelen zusammenführt, finden diese großen Gefühle auch oft in den jeweiligen Werken ihren Ausdruck. Ganz gleich, ob die Liebe in schöpferischer Erfüllung oder amouröser Enttäuschung endet

Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von ARTE.