Das Material
Dies ist die vierte Folge unserer Artikelserie mit Reportagefotograf Jo Müller und über sein Projekt Traces of Hope, die Dokumentation von Hoffnungsspuren in Kurdistan. Heute geht es um die Ausrüstung. Macht mal einen kurzen Lesestopp und überlegt: was würdet Ihr auf so eine Reise mitnehmen? Ich habe mir die Frage auch gestellt und ich sage Euch, was dabei rausgekommen ist: pure Verwirrung. Wie sieht es bei Euch aus? Schon allein das fotografische Equipment: Alles? So viel Brennweite wie geht? Auf Lichtstärke verzichten und statt des 70-200/2.8 das olle, aber leichtere 70-300 mitnehmen? Vielleicht DX-Format als Zweitbody wegen des Crop-Faktors? Stativ mitschleppen? Herrje, bis ich das Ding positioniert habe, ist die Frontlinie Kilometer weit weg… Kurz habe ich an „den Rest“ gedacht: Klamotten. Medikamente. Schutzausrüstung! Moment, was ist mit Sonnencreme? Und an dem Punkt habe ich aufgegeben: ich wäre völlig untauglich 😉
Also lassen wir Jo erzählen, der weiß es inzwischen – und Ihr könnt mal schauen, wie nah Ihr dran wart:
Ich bin bereits seit einer Woche im Irak, um an meiner Fotodokumentation „Traces of Hope“ zu arbeiten. In den letzten beiden Teilen habe ich bereits geschildert, was mich motiviert – und wie man sich vorbereitet. Heute nun zur Frage: Wie reist man, wenn man in einem Kriegsgebiet Fotos machen will? Bzw. was nimmt man mit, was nicht?
Ich gehe folgendermaßen vor: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Vor Ort können sich die Bedingungen schnell ändern, sich spontane Gelegenheiten auftun, die schnell und unvermittelt
deine Mobilität erfordern. Dem kann man mit zwei Ansätzen begegnen: